von Boris Reitschuster (Facebook)
Obama hat Russland den Krieg erklärt – zumindest wird das in Russlands Staatsender “Rossija 1” zur besten Sendezeit behauptet: “Das ist ein Vernichtungskrieg, er soll verhindern, dass Russland ein Machtzentrum wird.” Aber die USA (die uns alle “behandeln wie Laborratten”, wie “Menschen zweiter Sorte)) werden nicht weit kommen, wird dann versprochen, schließlich habe Moskau auch Hitler besiegt. “Die USA sagen, wenn da 1000 Menschen gestorben sind, darauf spucken wir. Das ist unser Erfolg!”
Weiter erfahren Millionen Zuschauer in Russland (und auch in Deutschland via Satellit und Kabel), Obama lüge, wenn er sage, dass die Menschen Russland verlassen. In Wirklichkeit würden Millionen nach Russland emigrieren. Obama wisse offenbar nicht, was in Russland vor sich gehe (das ist als Vorwurf gemeint). Die Bedrohungen, die Obama bei der UNO genannt habe, seien “Fieberträume eines verrückten Gauls” – etwa Ebola: “An Grippe sterben mehr Menschen.” Die Handlungen der USA wirkten absurd, heißt es, Washington habe sich mit allen Verbündeten überwerfen und strebe nach Krieg: “Die Amis zeichnen ein total verrücktes Bild von der Welt, wo alles auf den Kopf gestellt wird. Uns halten sie für Idioten”.
Ein passender Titel für die Sendung wäre: Live aus der Anstalt (Ähnlichkeiten mit deutschen Sendungen sind wohl Ironie des Schicksals ;-)). Im Original heißt die Sendung: “Abend mit Wladimir Solowjow” – einem von Moskaus bekanntesten Propagandisten.
Das Video mit deutschen Untertitel (falls diese nicht angezeigt werden: unten im Menü per Mausklick auf das Konvert-Symbol einschalten)
https://youtube.com/watch?v=eDfpMrgnVf4%3Fhl%3Dde%26cc_lang_pref%3Dde%26cc_load_policy%3D1
Kriegserklärungen:
Bei 0.30 (Sergej Markow, Gesellschaftskammer)
bei 12.20 (Molotow-Enkel Nikonow, Duma-Abgeordneter).
bei 17.10 (“Vernichtungskrieg”, Nikolaj Starikow, Chef der Partei “Großartiges Vaterland”)
“Wenn da 1000 Menschen gestorben sind, darauf spucken wir): bei 7.10 (Sergej Michejew, Politologe)
“die uns alle ,behandeln wie Laborratten´” – bei 5.20: “Die schreiben sogar den Pinguinen vor, wie sie leben soll. Und dass es zu wenig Schwule unter ihnen gibt.”
Quelle: Boris Reitschuster, Focus, Moskau (Facebook)