03.06.14 – Charkiwer Gruppe für Menschenrechtsschutz
(Kharkiv Human Rights Protection Group) – Übersetzung aus dem Englischen
In Simferopol wurden am Montagabend der Journalist Sergej Mokruschyn und der Regisseur Wladlen Melnykow von paramilitärischen ‘Selbstverteidigungskräften’ festgenommen und geschlagen, bevor sie in die zentrale Polizeistation gebracht wurden.
Walentina Samar, die Chefredakteurin des Zentrums für investigativen Journalismus (Investigative Journalism Centre), ging zur Zentrale der “Selbstverteidigung”, nur um zu erfahren, dass die beiden Männer auf die zentrale Polizeistation gebracht worden seien. Die paramilitärische Bürgerwehr behauptete, die beiden Männer, die beide für das “Investigative Journalism Centre” arbeiten, seien wegen “Rowdytums” (Hooliganism) festgenommen worden, dies stünde angeblich mit der “Diffamierung” hoher Beamter der Russischen Föderation in Zusammenhang. Die Bürgerwehr weigerte sich, ihre Namen oder den Paragraphen des Strafgesetzbuches anzugeben, auf dessen Grundlage die Journalisten festgenommen wurden. Sie konnten auch kein Festnahmeprotokoll vorweisen.
Samar sagte, dass Mokruschyn Zeit hatte, um ihr mitzuteilen, dass er auf die Leber geschlagen worden sei. Er sprach mit Mühe und konnte kaum atmen. Sie fügt hinzu, dass die beiden Männer Prellungen und Abdrücke von Handschellen auf den Armen hatten.
Update: Mokruschyn wurde mit Verdacht auf Rippenbrüche und Schäden an inneren Organen ins Krankenhaus eingeliefert.
Mokruschyn sagte seinen Kollegen aus dem Zentrum, Alexander Juriew, ein ehemaliges Mitglied des russischen Menschenrechtsrates unter dem Ministerrat, und Anatoly Petrow, ein Abgeordneter des Simferopoler Stadtrats, seien anwesend gewesen, während er verhört und geschlagen wurde. Keiner der beiden habe eingegriffen. Mokruschyn sagte aus, dass er im Bereich der Nieren und der Leber geschlagen worden sei, während sie den Kopf Melnykows gegen Glas geschlagen hätten.
Die Bürgerwehr nahm den Journalisten ihre Handys weg und durchsuchten die Inhalte, außerdem gingen sie auch auf ihre Seiten in sozialen Netzwerken.
Es gibt sehr reale Gründe zur Besorgnis. Vier Ukrainer stehen derzeit unter höchst zweifelhaften “Terrorismus”-Anklagen in Russland, nachdem sie auf der Krim festgenommen wurden (siehe: Russlands FSB startet den ersten Schauprozess der Krim) und drei pro-ukrainische Aktivisten sind im Laufe der letzten 10 Tage einfach verschwunden (mehr Details hier).
Quelle: http://khpg.org/index.php?id=1401740143