von Jewheni Kusmenko (Yevheni Kuzmenko)
Ich kann es nachvollziehen, wie es euch zur Zeit zumute ist, von Mitbürgern umgeben zu sein, die hinter jedem Gebüsch Bandera-Schläger suchen, von Menschen umgeben zu sein, die es sich wünschen das Blut des “Brudervolkes” zu vergießen.
Könnt Ihr euch vorstellen, wie es uns zumute ist, während wir, in Erwartung des Krieges, in hilfloser, erniedrigender Verzweiflung zusehen, wie ein Teil unseres Landes ohne Betäubung abgeschnitten wird.
Ich befürchte, dass uns Wochen, Monate oder gar Jahre des gegenseitigen Hasses erwarten. Ich befürchte sehr, dass zwischen uns Blut und Tod vieler Menschen stehen wird.
Doch egal was geschehen wird, glaube ich daran, dass die Zeit kommen wird, wenn wir uns zusammensetzen – egal, ob in Moskau oder Kyiw – und auf unsere beiden freien Länder trinken, auf die von uns gestürzten wahnsinnigen Tyrannen und auf alle vernünftigen Ukrainer und Russen, die aneinander glauben und – trotz allem! – menschlich geblieben sind.
Ich verstehe, dass es jetzt wie eine erbärmliche Utopie eines naiven Romantiker vorkommt, aber ich glaube daran.
Quelle: https://www.facebook.com/yevheni.kuzmenko/posts/611182062268817