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Der russische Maidan sickert ein (Teil 2)

Der russische Maidan sickert ein (Teil 2)
Article by: Chris Wynnyk Wilson
Translated by: Euromaidan Press Übersetzerteam Deutsch

Tapfere Russen und Russinnen sind dabei, Stellung zu beziehen, ihre Meinung zu vertreten, sich zu versammeln und zu demonstrieren um ihrer Sicht auf Putins Krieg mit der Ukraine und anderen Themen Ausdruck zu verleihen. Ukrainer und Ukrainerinnen in aller Welt sehen das als den Beginn eines Russischen Maidans (twitter-hashtag: #RussianMaidan, facebook:#russianmaidan).
In Teil 1 von “Der russische Maidan sickert ein” listen wir chronologisch auf, was zwischen dem 12. und 28. August 2014 geschah.

Nachfolgend die angekündigte Fortsetzung (beginnend mit dem 28. August – bis 21. September):

  • 28. August 2014, Moskau, Aktion 1

Der einsame Demonstrant Dimitri Monachow, ein Mitglied der Protestgruppe „Solidarität“, protestiert auf dem Manegenplatz ausserhalb des Kreml mit diesem Text: „Ich schäme mich, wegen der Invasion in die Ukraine durch russische Truppen, dass Putin mein Präsident ist“. Er kündigte die Aktion am 27.August auf seinem Twitter-Account an. Er wurde festgenommen und zu 15 Tagen Haft verurteilt.

  • 28. August 2014, Moskau, Aktion 2

Ein Mann, den man lediglich als Ilja, den Moskauer identifizierte, hält ein Plakat, auf dem steht: „Stoppt Putin = Stoppt den Krieg“. Er sagte:  “Ich bin seit 11 Uhr hier. Viele Russen wollen uns unterstützen, trauen sich aber nicht, weil ja sofort alle festgenommen werden.”   Ilja betonte auch, dass die Mehrheit der Russen vom russischen Fernsehen “hereingelegt” werden und nicht wissen, dass der russische Präsident Wladimir russische Soldaten in die Ukraine geschickt hat, die Ukrainer töten sollen. Die Aktion wurde in diesem Video aufgenommen.

  • 28. August 2014, Moskau, Aktion 3

Es war ein sehr betriebsamer Tag am Manegenplatz. Nach einiger Zeit kam eine Handvoll Demonstranten und protestierte gegen das russische Vordringen in die Ukraine, sechs von ihnen wurden später verhaftet.

  • 28. August 2014, St. Petersburg

In St. Petersburg schwamm ein Mann die Fotanka entlang mit einem Brett mit einer Anti-Putin Botschaft, die lautete „Putin ist ewig“. Nachdem der Aktivist unter der Anitschkow Brücke durchgeschwommen war, wechselte die Botschaft zu „Putin Verstümmelung“. Hier können Sie ein Video der „Ewig-Putin“-Aktion sehen:

Quelle: http://paperpaper.ru/papernews/far-longer-then-forever/
Quelle: http://paperpaper.ru/papernews/far-longer-then-forever/

 

  • 30. August 2014, St. Petersburg

Die Community der Solidaritätsbewegung hielt am 30. August einen Antikriegs-Protest am Marsfeld in  St. Petersburg ab. Ungefähr 100 Leute versammelten sich, um auszudrücken, dass sie für die Ukraine und gegen Putin seien.

  •   31. August 2014, Moskau

Fünf Leute, die gegen den Krieg demonstrierten, wurden von der Polizei verhaftet.

Michael Laschkewitsch, Artur Tulinow, Dmitrij Fjodorow, Irina Epifanowskaja und Ildar Dadin, die auf der Twerskaja Straße in Moskau protestierten, wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen und in die dortige Polizeiwache gebracht[M1] .

Foto: Radik Vildanov @radikvildanov
Foto: Radik Vildanov @radikvildanov
  •        31. August 2014, Moskau

Der Schriftsteller und Journalist Wiktor Schenderowitsch demonstrierte auf der Twerskaja-Straße in Moskau gegen den Krieg mit der Ukraine.  Er hielt ein Plakat, auf dem stand: „Krieg gegen die Ukraine – Schande und Verbrechen“.

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Foto: @VS_Oblomov

Etwas später stellte sich der russische Musiker Bob Oblomow vor das Staatliche Historische Museum mit dem Poster: “Make love not Novorossia”.

Der Komponist Alexander Manotzkow  veranstaltete einen Einzelprotest am Manegenplatz und wurde verhaftet, weil er seine Stimme gegen den Krieg erhoben hatte. Insgesamt sechs Menschen waren an diesem Tag verhaftet worden.

Im Zentrum Moskaus war viel los, z.B. auf der Twerskaja-Straße mit Antikriegs-Protesten der NGO „Aktionskomitee Protest”.

  • Die Polizei verhaftete Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aktion „Licht für den Frieden in der Ukraine“

In derselben Nacht gab es in Moskau noch einen Protest in Form eines Auftritts für den Friedens, eine Mahnwache, bei der Kerzen für die 2249 Kriegsopfer in der Ukraine entzündet wurden.

  • 2. September 2104, Woronesch

Bewohner von Woronesch erheben ihre Stimme gegen den Krieg in der Ukraine. Sie sind gegen das Vordringen russischer Truppen in die Ukraine.

  • 3. September 2014, St. Petersburg

Eine gehackte elektronische Plakatwand bittet „UKRAINE VERGIB UNS“.

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  • 5. September 2014 Brjansk

In Brjansk hielt der Ortsverband der Afghanistan-Veteranen unter Führung von Wladimir Barabanow einen Schweigeprotest gegen die russische Militärintervention in der Ostukraine ab. Die Slogans auf Plakaten lauteten: „Kein Krieg gegen die Ukraine“ und „Kein zweites Afghanistan“. Sie können diesen innovativen Protest hier sehen.

Foto: Wladimir Barabanow
Foto: Wladimir Barabanow
  • 5. September 2014, St Petersburg
Foto: Vadim F. Lurie
Foto: Vadim F. Lurie

Eine innovative Aktion fand im Zentrum von St. Petersburg statt. Eine Frau mit Augenbinde, die in den Farben der russischen Flagge gekleidet war und Blut an den Händen hatte, ging laut jammernd am Newski-Prospekt umher. Sie hatte Sankt-Georgs-Bänder um die Handgelenke.

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Foto: Vadim F. Lurie

 

 

 

 

 

Sie protestierte gegen die militärische Aggression der Russischen Föderation und die Invasion der Ukraine. Die Aktion wurde in St. Petersburg als „Blindes Russland mit Blut an den Händen“ bekannt.

Das erste Video zeigt sie stolpernd und schreiend auf der Malaja-Sadowaja-Straße. Das  zweite Video zeigt sie am Boden liegend als Opfer russischer Aggression.

  • 6. September 2014, Moskau

Ein weiterer Protest wurde in Moskau abgehalten Die Septemberkampagne “Strategie 6″-Aktion fiel zeitlich mit der Feier des „Tages der Stadt“ in Moskau zusammen. Die Menschen kamen mit Schildern zur Metro Nowokusnezk und dem Manegenplatz, um ihre Haltung gegenüber dem Status der politischen Gefangenen des Bolotnaja-Platzes vom 6. Mai Ausdruck zu verleihen. Das Video zu der Aktion sehen Sie hier:

Später sangen einige Demonstranten die UKRAINISCHE NATIONALHYMNE in den Straßen von Moskau. Sehen Sie das Video von Alexander Saporoschtjew hier:

  • 6. September 2014, Tomsk

Am Freitag forderten Menschen am Hauptplatz von Tomsk Frieden. Die Demonstrantinnen und Demonstranten  brachten ukrainische Fahnen und Banner mit, auf denen zu lesen war: „Hört auf, die Ukraine zu dämonisieren“, „Ich bin gegen den Krieg“. Sehen Sie den Protest hier:

  • 7. September 2014, Uljanowsk

Ein-Mann Megaphon-Protest gegen Polizei und Gesetzlosigkeit. Das Video hier wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Wjatscheslaw Fochenkow.

  • 7. September 2014, Moskau, Puschkinplatz

Am Sonntag gingen Alla Frolowa und 32 Freundinnen und Freunde zum Puschkin Platz und protestierten gegen den Krieg in der Ukraine. Auf ihrem Schild hieß es: „Es gibt Putin – du brauchst kein Hirn“

  • 8. September 2014, St. Petersburg

Der St. Petersburger Zweig der gemeinnützigen Gruppe „Soldatenmütter“ hat beim Justizministerium Berufung eingelegt, die Bezeichnung „ausländischer Agent“, die seit August für die Organisation angewendet wurde, tragen zu müssen Sie wurden wegen ihres Aktivismus bezüglich des Kriegs gegen die Ukraine so bezeichnet. Eine der Vorsitzenden der Gruppe veröffentliche Kommentare zum Ukraine-Konflikt, welche vom Ministerium als „politische Aktivität“ betrachtet wurden.

  • 8. September 2014, Moskau

subway carEin Moskauer U-Bahn Waggon wurde in den Farben der ukrainischen Fahne bemalt.

  • 9. September 2014, Moskau

Eine Gruppe von Passagierinnen und Passagieren sang die Nationalhymne der Ukraine am Moskauer Flughafen Scheremetjewo.

  • 21. September 2014, Moskau, Jekaterinburg, Nowosibirsk, Barnaul und andere russische Städte

misc sept 21Friedensmärsche für 21. September sind in ganz Russland geplant. Anti-Kriegs-Aktivisten haben in der Moskauer Stadtverwaltung einen Antrag auf einen Friedensmarsch mit der Forderung „Kein Krieg gegen die Ukraine“ für 21. September eingebracht. Die Hauptanliegen der Aktivisten sind ein Stopp der aggressiven Außenpolitik Russland und des Blutvergießens in der Ukraine. Die Moskauer Organisatoren erwarten zwischen 50.000 und 70.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie am 15.März 2014.

Moskauer Friedensmarsch am 15. März 2014
Moskauer Friedensmarsch am 15. März 2014

Ähnliche Märsche werden in Jekaterinburg, Nowosibirsk, Barnaul und anderen Städten erwartet.

Die Ankündigung der Moskauer Kundgebung am 21. September auf Facebook: Event #1, Event #2. Jekaterinburg: Event in Facebook

[wird ggf. fortgesetzt]
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