via Martina Steis: Warum man kein russisches Staatsfernsehen schauen sollte
Während die Zahlen und Belege, die das Komitee der Soldatenmütter und andere Organisationen zu den russischen Soldaten und Gefallenen in der Ukraine sammeln, durchaus das Potential haben, ernstzunehmende Unzufriedenheit und Proteste in der Gesellschaft zu verursachen, zeigt uns der Erste Kanal hier die Mutter eines “Helden”. Der als Wehrpflichtiger während des zweiten Tschetschenienkrieges schon dort als solcher sterben wollte und trotz seiner entsprechenden Anträge nicht dorthin durfte. Selbstverständlich fehlt auch die religiöse Komponente nicht, die Vision seines Heldentodes hatte Gott ihm bereits 1998 geschickt; die Informationen aus den russischen Fernsehnachrichten über die “Foschisten” haben ihn dann im Mai in den Donbas getrieben. “Du kannst getötet werden, aber habe keine Angst vor dem Tod” hatte ihm die Mutter noch mit auf den Weg gegeben. 35 russische Söldner sind gleichzeitig in einem Kamaz “in den Himmel gegangen”, Heilige seien sie, sagt die Mutter – den Kamaz hatte Gott natürlich schon in der Vision von vor 16 Jahren erwähnt.Ein Zuschauer fordert zur Schweigeminute auf “Er ist für den Glauben gestorben. Er ist für Russland gestorben. Ewiges Andenken.”
Es sei mir die pietätlose Frage gestattet: Schafft es die russische Propaganda, eine Mutter zu einer solchen Sicht der Dinge zu bringen? Oder ist sie selbst Teil der Propaganda und hat es den Sohn vielleicht nie gegeben?