Lesung und Streitgespräch.
Moderaton: Manfred Sapper
13.5. 20:00 Großes Haus
Webseite und Tickets
„Ich weiß nicht, was kommt, und ich weiß nicht, was Sie für uns tun können. Aber fühlen Sie mit uns. Denken Sie an uns. Wir werden gewinnen, so sehr die Macht auch wütet. Das ukrainische Volk erkämpft sich die europäischen Werte einer freien und gerechten Gesellschaft schon jetzt ohne Übertreibung mit dem eigenen Blut“, schrieb der Schriftsteller Juri Andruchowytsch bereits am 23. 1. 2014 in einem Brief an die internationale Öffentlichkeit, vier Wochen bevor Scharfschützen in Kiew Dutzende Demonstranten töteten. Unter dem Druck der aggressiven Einmischung Russlands droht die von der ukrainischen Gesellschaft erkämpfte Freiheit in bürgerkriegsähnlichen Gewaltszenarien unterzugehen. Wie können wir der ukrainischen Zivilgesellschaft beistehen? Wie lassen sich die existentiellen Erfahrungen des Protests in soziale und politische Institutionen übersetzen? Wie kann eine solidarische Politik der künftigen ukrainischen Regierung unter die Arme greifen?
Adam Michnik, einer der großen prominenten Dissidenten Ostmitteleuropas, Herausgeber der linksliberalen Tageszeitung Gazeta Wyborcza, war von Beginn an ein Unterstützer der ukrainischen Proteste. Sein politisches Denken hat sich im Gefängnis, unter dem Kriegsrecht, im Widerstand und am Runden Tisch herausgebildet. Wer, wenn nicht Andruchowytsch und Michnik, können über die Fragen debattieren, die uns beschäftigen: Was kann der Maidan von der Solidarność lernen? Welche Erfahrungen Polens mit Russland und der Ukraine sollten wir kennen? Wie lässt sich eine neue Eiszeit in Europa aufhalten?
Es diskutieren:
JURI ANDRUCHOWYTSCH, Schriftsteller, Iwano-Frankiwsk/Berlin
ADAM MICHNIK, Publizist, Warschau
Moderation: MANFRED SAPPER, Chefredakteur der Zeitschrift OSTEUROPA, Berlin
Juri Andruchowytsch (*1960) ist Schriftsteller, Dichter, Essayist und Übersetzer. Er zählt zu den bedeutenden künstlerischen und intellektuellen Stimmen der Ukraine.
Adam Michnik (*1946) ist polnischer Essayist und politischer Publizist, Chefredakteur der linksliberalen Tageszeitung “Gazeta Wyborcza” und war vor der Wende ein wichtiger Systemkritiker.
Das Gespräch moderiert Dr. Manfred Sapper (*1962) ist Politikwissenschaftler und Chefredakteur der Zeitschrift “Osteuropa”.
Die Veranstaltung findet in deutscher und polnischer Sprache mit Simultanverdolmetschung statt. mehr
Tickets kosten an unseren Billettkassen 8,- Euro bzw. 6,- Euro (ermäßigt). Bei Buchungen über unseren Webshop kommen je 2 Euro Systemgebühr dazu.
Gemeinsam mit der Siegfried Unseld-Gastprofessur, dem Polnischen Institut Berlin, der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V. und der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.