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Gespräch mit dem (rechten) russischen Oppositionellen Aleksei Nawalny im Studio von “Echo Moskau” (Auszüge)

Gespräch mit dem (rechten) russischen Oppositionellen Aleksei Nawalny im Studio von “Echo Moskau” (Auszüge)

Frage: Gehört die Krim uns?

Nawalny: Die Krim gehört denjenigen, die auf der Krim leben.

Frage: Sie werden sich einer direkten Antwort nicht entziehen. Ist die Krim russisch?

Nawalny: De Fakto gehört die Krim jetzt Russland… Trotz der skandalösen Rechtsverletzungen, mit denen die Krim einverleibt wurden, gehört sie nun Russland. Und es wäre besser, wenn weder wir [Oppositionelle] noch die Ukraine sich darüber etwas vormachen. In der absehbaren Zeit wird die Krim nie mehr der Ukraine gehören.

Frage: Wenn Sie Präsident würden, würden Sie die Krim an die Ukraine zurück geben?

Nawalny: Ist die Krim ein Wurstbrötchen, das man hin und her reichen kann? Dieser Meinung bin ich nicht.

Frage: In der Realität aber schon.

Nawalny: Für die Wiederherstellung der Gerechtigkeit müsste man jetzt ein normales Referendum auf der Krim durchführen, nicht so eines, das es gab, ein normales. Die Ergebnisse kann man vorhersehen. Und obwohl sich die Ukraine verletzt fühlen würde, wäre ist doch positiv für sie, wenn die Krim mit der Mehrheit der konservativen prorussischen Bevölkerung nicht mit in die EU gehen will und bei Russland bleibt. Die Ukraine hat damit 2 Millionen Wählerstimmen verloren, die ihre Entwicklung bremsten. Es wäre ein Gewinn für die Ukraine…

Frage: Sind Russen und Ukrainer ein Volk?

Nawalny: Sie provozieren mich zu einen internationalen Skandal.

Frage: Wir provozieren Sie zur Wahrheit. Ihre Meinung?

Nawalny: …Ich sehe überhaupt keinen Unterschied zwischen Russen und Ukrainern…

Frage: Wir können wir diese beschämende Konkliktsituation in der Ukraine lösen?

Nawalny: Aufhören, den Krieg zu sponsorn… Die Ukraine zu destabilisieren ist Putins Plan, ähnlich wie mit Georgien. Aber für Russland ist es vorteilhafter, wenn die Ukraine wirtschaftlich stark wird… Uns wird es etwas besser gehen, wenn es den Ukrainern besser geht. Man soll sie loslassen. Sie sollen tun können, was sie wollen.

Frage: Wenn es ein Volk sein soll, dann vielleicht auch ein Staat?

Nawalny: Vielleicht. So denken viele in Russland.

Frage: Und was denken Sie?

Nawalny: Ich denke, dass es ein natürlicher Prozess ist.

Frage: Was für ein “natürlicher Prozess”?

Nawalny: Die Integration. Aber man darf sich nicht die Ukraine, Russland, Baltikum, Kasachstan einfach einverleiben. Das wird nicht funktionieren. Das ist eine Utopie, Quatsch.

Frage: Vor einem Jahr hätte man die Krim-Einverleibung Quatsch nennen können.

Nawalny: Ist die EU ein Staat? Ja und Nein. Es gibt Grenzen, Gesetze, Völker und ihre Sprachen. Aber keine Passkontrollen. So etwas Ähnliches muss zwischen Russland und der Ukraine geschehen.

(mit Alexei Nawalny sprachen Alexe Wenediktow und Olessja Rjabzewa)

Nachtrag:

Antwort auf die skandalträchtige Aussage Nawalnyjs zur der Frage: “Wem gehört die Krim?”

Nawalny: “Russland. Das kann man nicht mehr ändern.”

Kommentar von Igor Eidman: “Die Zukunft der Krim kann man ohne die Meinung ihrer Bewohner nicht entscheiden. Aber dafür muss man zu der Situation zurückkehren, die vor dem Verbrechen der Einverleibung der Krim bestand. Und nach einer ehrlichen und lebendigen Wahlkampagne mit allen pro und contra ähnlich wie in Schottland…”

Quelle: Echo Moskau

Übersetzung: Gegen Repressionen in Russland

Überarbeitung: Euromaidan Press auf Deutsch

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