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Russland leitet Strafverfahren gegen Litauer ein, die den Militärdienst in der sowjetischen Armee verweigert haben

Russland leitet Strafverfahren gegen Litauer ein, die den Militärdienst in der sowjetischen Armee verweigert haben

Russland leitet Strafverfahren gegen Litauer ein, die den Militärdienst in der sowjetischen Armee verweigert haben © DELFI (Š.Mažeikos nuotr.)

Russland hat 25 Jahre alte Ermittlungsverfahren wieder eröffnet, was zur Anklageerhebung gegen junge Menschen führen kann, die 1990 und 1991 den Dienst in der Sowjetarmee verweigert hatten. Dies geht aus einem Rechtshilfeersuchen hervor, das bei der litauischen Generalstaatsanwaltschaft einging.

“Wir haben solche Rechtshilfeersuchen erhalten. Da die Tatbestände, die Russland als Straftaten auflistet, in Litauen nicht strafbar sind, werden diese Rechtshilfeersuchen nicht bearbeitet werden,” sagte Vilma Mažonė von der Generalstaatsanwaltschaft gegenüber der Nachrichtenagentur Baltic News Service (BNS).

Die Generalstaatsanwaltschaft gab keine weiteren Details der Fälle bekannt.

Russland könnte Strafverfahren gegen diejenigen Bürger von Litauen einleiten, die die sowjetische Armee verließen oder den Dienst verweigerten, nachdem Litauen am 11. März 1990 seine Unabhängigkeit erklärt hatte.

Einige der jungen Männer wurden entführt und mit Gewalt in sowjetischen Armee-Einheiten verbracht, einige wurden in Gefängnisse eingeliefert, einige wenige starben auf Grund der Strafmaßnahmen durch die Hand sowjetischer Offiziere, wieder andere ließen sich in die sowjetischen Militäreinheiten aus Sorge um ihre eigene Sicherheit oder die ihrer Familie eingliedern, einige entkamen der sowjetischen Armee, indem sie sich versteckten.

Nach Angaben des litauischen Verteidigungsministeriums verweigerten 1.562 junge Männer nach dem 11. März 1990 den obligatorischen Militärdienst in der Sowjetarmee. Von ihnen wurden 67 unter Gewaltanwendung in sowjetische Militäreinheiten eingezogen, 20 wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, gegen drei wurde Anklage erhoben, und drei junge Männer kamen zu Tode.

Weitere 1.465 Personen sahen sich gezwungen, in den Untergrund zu gehen, ihren Wohnsitz zu wechseln und ihre Familien zu verlassen, um dem Zwangsdienst oder den Repressionen durch die Sowjetarmee oder die sowjetischen Behörden zu entgehen.

Vor Reisen außerhalb der EU und der NATO wird abgeraten

Die litauische Staatssicherheitsbehörde hat dringend empfohlen, dass diejenigen Bürger, die im Zeitraum 1990-1991 der Aufforderung der Regierung gefolgt waren und den Dienst in der sowjetischen Armee verweigert hatten, von Reisen nach Russland, Belarus und in andere Länder außerhalb der Europäischen Union (EU) und der NATO absehen sollten.

“Der Staatssicherheitsdienst appelliert eindringlich an die Bürger der Republik Litauen, die dem Aufruf der litauischen Regierung gefolgt waren und sich geweigert hatten, in der sowjetischen Armee zu dienen, alle Reisen nach Russland, Belarus und andere Länder zu unterlassen, die nicht Mitglieder der Europäischen Union oder der NATO sind. In der gegenwärtigen internationalen Lage könnten Reisen in diese Ländern die persönliche Sicherheit der Bürger gefährden,” sagte die Behörde in einer Pressemitteilung am Montag.

Quelle: Delfi, the Lithuanian Tribune
aus dem Englischen übersetzt von Euromaidan Press auf Deutsch

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