Eine Untersuchung von Maxim Solopow auf RBC (RussianBusinessConsulting):
RBC hat Daten über gefallene, verwundete und vermisste russische Soldaten in der Ukraine gesammelt und analysiert. Es hat sich herausgestellt, dass die Mehrheit von ihnen in fünf Abteilungen der Luftlandetruppen diente, welche den russischen Friedenskorps bilden. In der offiziellen Version, in der es heißt, dass die Fallschirmspringer bei Manövern im Rostower Gebiet gefallen sind, und nur Freiwillige in den Donbas gingen, wurden viele Lücken entdeckt. Außerdem stellte sich heraus, dass die staatlichen Medien anfingen, über einen großen Andrang von Freiwilligen für den Donbas zu berichten, als erste Vermutungen aufkamen, dass die russische Armee in dem Konflikt eingegriffen hätte.
„Ich habe Kerzen für diejenigen aufgestellt, die gelitten haben oder ihr Leben dafür gegeben haben, die Menschen in Neurussland zu beschützen,“ sagte Wladimir Putin am 11. September, als er die Dreifaltigkeitskirche am Worobjewa-Berg in Moskau verließ. „Der Präsident meinte nicht die russischen Armeeangehörigen,“ erklärte sein Pressesprecher, Dmitry Peskow, Putins Worte: „Russische Armeeangehörige waren da nie.“
Wer waren denn die Soldaten und die Offiziere, die aus der Ukraine lebendig oder tot zurückgekommen sind, wieviele waren es, warum schließlich, gelten (mindestens) drei von ihnen als vermisst?
Uljanowsker Fallschirmpringer
Am 28. August hat Jegor Worobjew, Korrespondent des ukrainischen TV-Kanals „Espresso-TV“, ein Sujet über die gefangen genommenen Soldaten der 31. Luftsturmbrigade der Luftlandetruppen Russlands veröffentlicht, die in Uljanowsk stationiert ist. In diesem Video haben die Fallschirmspringer Ruslan Achmetow und Arsenij Ilmitow erzählt, wie sie zu Übungen ins Rostower Gebiet gekommen waren, und sich selbst schon am nächsten Tag in der Ukraine wiedergefunden haben. „Die Patronen wurden uns an der Grenze ausgegeben,“ sagt Achmetow im Video. Erst nach dem ersten Beschuss habe er verstanden, fährt er fort, dass um ihn herum keine Übung stattfindet.
Das Video wurde im Dorf Mnogopolje in der Nähe von Ilowajsk südostlich von Donezk aufgenommen, wo sich ukrainische Armeeangehörige der Freiwilligenbataillone „Dnipro-1“ und „Donbas“ in der Einkesselung befunden haben. „Wir befinden uns in einem improvisierten Krankenhaus, im Gebäude der örtlichen Schule, hier wird ein Soldat der russischen Armee behandelt, der im Landeschützenpanzer verbrannt ist,“ mit solchen Worten beendet der ukrainische Journalist seinen Bericht.
Zwei Tage später ist er selbst gefangengenommen worden, der Journalist sei noch immer nicht nach Hause gekommen, erzählt uns seine Ehefrau Jelena Solodwnikowa.
Wie es aussieht, sind auch Ilmitow und Achmetow aus dem Krieg nicht zurückgekommen. Bekannte der Uljanowsker Fallschirmspringer aus sozialen Netzwerken haben auf eine Bitte von RBC die zwei Männer im Video des ukrainischen Journalisten identifiziert. In den Profilen der beiden Soldaten selbst gibt es keine neuere Informationen. Verwandte von Ilmitow und die Ehefrau von Achmetow haben ein Gespräch mit RBC verweigert.
Der Staatssekretär für Innere Angelegenheiten der Ukraine, Anton Heraschenko, glaubt, dass die Fallschirmspringer während des Beschusses der ukrainischen Armeekolonne umgekommen sind. Wie Heraschenko RBC erläuterte, erfuhr er das von einem Kommandeur eines Freiwilligenbataillons. Der „Dnipro-1“ Bataillonskomandeur Jurij Beresa hat gegenüber RBC bestätigt, dass Ilmitow und Achmetow während der Schlachten bei Mnogopolje Ende August von seinen Soldaten in Gefangenschaft genommen wurden. „Ich habe persönlich Gespräche mit ihrem Kommandeur geführt – Kennwort „Kljon,“ erzählte Beresa. Seinen Worten nach waren neben denen auf dem Video erschienenen Fallschirmspringern noch um die 20 weitere russische Soldaten von ukrainischen Soldaten in Gefangenschaft genommen worden. Dass die Gefangenen in der russischen Armee dienten, wurde dem ukrainischen Offizier nur aufgrund mündlicher Angaben der Gefangenen selbst bekannt: sie hatten keine Dokumente, und die während der Vernehmung aufgenommene Protokolle gingen während des Ausbruchs aus der Einkesselung verloren.
„Ich habe ein Offizier-Ehrenwort gegeben, dass wir die Gefangenen freigeben werden, wenn es uns erlaubt wird, aus der Einkesselung auszubrechen. In jedem Auto saß ein russischer Gefangener,“- behauptet Beresa. Aber am 29. August wurde bei dem Dorf Nowokaterinowka das Feuer auf die Kolonne eröffnet. „Das Auto mit ihnen (Ilmitow und Achmetow) wurde vor meinen Augen zerschossen,“ berichtet der Kommandeur.
In der Abteilung, in der die Fallschirmspringer gedient haben, wurde ein Gespräch über die Beteiligung ihrer Soldaten an den ukrainischen Einsätzen abgelehnt (so haben sich auch alle anderen Unterabteilungen verhalten, die weiter unten aufgeführt werden).
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Nach vereinzelten Meldungen hat die 31. Luftsturmbrigade noch mindestens zwei Zeitsoldaten verloren. Im Militärkommissariat Baschkortostan wurde gegenüber der Nachrichtenagentur „Baschinform“ der Tod des 28-jährigen Soldaten Ilnur Kiltschinbajew aus dem Dorf Almjasowo im Gebiet Kugartschinskij bestätigt. Über Alexander Beloserow aus dem Dorf Nawaja Maina im Kreis Melekesskij, Uljanowsker Gebiet, hat man im Lokalfernsehen einen Bericht gesendet. Beide sind Ende August zu Übungen ins Rostower Gebiet verlegt worden, und beide kamen nach Informationen von Verwandten am 25. August ums Leben.
„Unser Landsmann Ilnur Kiltschinbajew ist den Heldentod gestorben, während der Verteidigung der zivilen Bevölkerung der Ukraine,“ stand in der gelöschten, aber im Cache zugänglichen Mitteilung auf der Website der Landsmannschaft des Gebiets Kugartschinskij. „Gefallen in Ausübung des Dienstes“ steht lakonisch auf der Trauertafel in der Schule, die Beloserow besucht hatte.
Die Profile der beiden sind längst aus dem sozialen Netzwerk „Vkontakte“ entfernt, die Ehefrau von Kiltschinbajew hat ein Gespräch mit RBC verweigert, Verwandte von Beloserow zu finden ist uns nicht gelungen.
Fallschirmspringer aus Kostroma
„Sie haben sich nicht verlaufen, sie haben einfach die Landkarten von 2015 benutzt,“ erzählt die Vorsitzende des Soldatenmütterkommitees von Kostroma, Ludmila Hochlowa einen Witz aus den sozialen Netzwerken über die Fallschirmspringer des in Kostroma stationierten 331. Garderegiments. Am 25. August hat der Sicherheitsdienst der Ukraine Bilder der Vernehmung von Kostromaer Zeitsoldaten veröffentlicht, die einen Tag vorher bei dem Dorf Serkalnoje im Donezker Gebiet festgenommen worden waren. Das liegt 36 Kilometer westlich der russischen Grenze und 10 Kilometer südlich von Mnogopolje, wo die Uljanowsker Fallschirmspringer festgenommen wurden.
Auf dem Bildschirm sind 9 bedrückt aussehende Männer im Camouflage ohne Abzeichen, die der Reihe nach erzählen, wie sie in den Krieg hineingeraten sind. Das Video sollte die Kiewer Version über die Beteiligung der regulären russischen Armee an dem Konflikt bestätigen. Nach Aussagen der Soldaten sind sie zu den Manöverübungen ins Rostower Gebiet gekommen, wo sie bei dem Dorf Matwejew Kurgan stationiert wurden. Einige Zeit später haben die Fallschirmspringer den Befehl bekommen, eine Technikkolonne zu begleiten. Die Grenze haben sie an einer unmarkierten Stelle überquert und wurden noch am selben Tag von den ukrainischen Soldaten festgenommen.
Der offiziellen russischen Version zufolge haben sich die Fallschirmspringer während der Übungen verlaufen und sind zufällig auf das Territorium der Ukraine gekommen.
Am 31. August, nach den Verhandlungen zwischen den Präsidenten Russlands und Ukraines in Minsk, wurden die Armeeangehörige an Moskau übergeben.
Nachdem die neun Gefangenen einige Zeit in Rostow und dann im Militärspital Burdenko in Moskau verbracht haben, wurden sie zurück nach Kostroma geschickt. Einer mit ernsthaften Brandverletzungen bleibt noch immer im Brandverletztenzentrum Sankt-Petersburgs (dieser Verwundete taucht nicht im Video des ukrainischen Sicherheitsdienstes auf), erzählten uns die Verwandten der ehemaligen Gefangenen. Jetzt sind die freigelassenen Soldaten auf Urlaub, auf Wunsch können sie den vertraglichen Dienst fortführen, sagte uns der stellvertretende Kommandeur der 98. Division Oberst Alexander Hotulew. Darüber zu sprechen, ob es in dieser Abteilung Verluste gab, hat sich Hotulew geweigert. Die Verwandten der Fallschirmspringer erzählten dagegen, dass am 26. August genau dieser Offizier die Familien darüber informiert habe, dass es in der Division zwei Gefallene und zehn Verwundete gibt.
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Der erste gefallene Zeitsoldat aus dieser Abteilung, über den wir erfahren haben, war der am 2. September in Wladimir beerdigte Sergej Selesnew. Der Vertreter der Militärkommissariats berichtete der örtlichen Zeitung „Pro Gorod“, dass der Soldat während der Übungen im Rostower Gebiet gefallen sei. Die Umstände des Todes eines anderen Fallschirmspringers, Andrej Piliptschuk, blieben ungeklärt. Über seinen Tod haben seine Verwandte und Freunde in den sozialen Netzwerken berichtet, später wurde von ihnen die Information überall entfernt. Der Chefredakteur des „Hauptportal Kostromas“ Kirill Rubankow, behauptet, dass eine Verwandte von Piliptschuk den Fakt der Beerdigung des Fallschirmspringers ihm gegenüber bestätigt hat. Mit RBC zu reden hat sie sich geweigert.
In der Verwaltung des Kostromaer Friedhofs hat man RBC über die Beerdigung dreier „in der Ukraine“ gefallener Kostromaer Armeeangehöriger erzählt. In der „Afghanen-Allee“, wo traditionsgemäß die in Gefahrenherden Gefallene beerdigt werden, tauchten eine nach dem anderen drei Grabstätten auf. Den Grabsteinen nach zu beurteilen sind der 26-jährige Sergei Gerassimow, der 32-jährige Aleksej Kasjanow und der 27-jährige Ewgen Kamenew am 24., 25. August bzw. 3. September gefallen.
Die Ehefrau eines Kollegen von Gerassimow hat RBC erzählt, dass der junge Mann im Panzeraufklärungszug des 331. Regiments vertragsgemäß diente. Sie selbst wartet noch immer auf die Rückkehr ihres Mannes aus dem Rostower Gebiet. „Sie sagen: ja, wir waren in der Ukraine,“ behauptet unsere Gesprächspartnerin, die ihren Namen nicht zu erwähnen gebeten hat. Ihren Aussagen nach, ist ihr Mann in den ersten Septembertagen vom Territorium der Ukraine ins Rostower Gebiet zurückgekehrt: „Buchstäblich gestern (am 3. September) hat man ihnen erlaubt zu telefonieren. Die Jungs wollen dort nicht bleiben.“
Wieviele Fallschirmspringer aus Kostroma insgesamt zu den Übungen nach Rostow gefahren seien, hat Hutulew sich enthalten zu erklären. Militärangehörige behaupten, dass nicht weniger als ein Bataillon ins Rostower Gebiet geschickt wurde (die Bataillonsstärke liegt standardmäßig bei 400-500 Soldaten).
„Ich denke, bald sind die Übungen zur Ende… Zusammen mit der Verbesserung der politischen Lage,“ sagte Hotulew dem RBC, der die Beteiligung der russischen Armeeangehörigen an dem ukrainischen Konflikt zu kommentieren verweigerte. „Die Mütter und die Nahestehenden haben sich beruhigt. Alles kehrt in seinen normalen Lauf zurück,“ schlussfolgerte der Oberst.
Die Pskower, Neurussland- und Rjasansker Fallschirmspringer.
Als erstes Zeugnis der möglichen Beteiligung der Pskower Fallschirmspringer an den Gefechten in der Ukraine diente die Mitteilung in ukrainischen Medien vom 20. August: In der Nähe des Dorfs Heorhiiwka (russ. Georgijewka) im Luhansker Gebiet hat die ukrainische Armee einen Landeschützenpanzer mit Dokumenten und Waffen von Armeeangehörigen aus der 76. Luftlandedivision, die bei Pskow stationiert ist, in ihren Besitz genommen. Ein Korrespondent des TV-Kanals „Inter“, Roman Botschkala hat auf seiner Facebook-Seite Fotos veröffentlicht, die dieses bestätigen. Unter den im Panzer gefundenen Sachen sind ein Pass und der Führerschein von Nikolai Krygin aus dem Pskower Gebiet und von Ilya Maksimow aus dem Saratower Gebiet sowie ein Kontrollbuch gefunden worden.
In dem Kontrollbuch befand sich eine lange Liste mit Fallschirmspringernachnamen. Beide russische Bürger haben zu dem Zeitpunkt in der Pskower Division vertraglich gedient, behaupten ihre Bekannten, die von RBC befragt wurden.
Der offizielle Vertreter des Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow witzelte: „Zu den zahlreichen „Heldentaten“ des ukrainischen Sicherheitsdienstes muss man nun noch etwas hinzufügen: den Ankauf von Diebesgut.“
Aber schon am 25. August wurden in Pskow die Fallschirmspringer Leonid Kitschatkin und Alexander Osipow beerdigt, deren Namen in diesem Kontrollbuch erwähnt waren, das im Panzer gefunden worden war. Auf den Grabkreuzen stehen die Daten ihres Todes: 19. bzw. 20. August.
Dank der Untersuchung des örtlichen Abgeordneten Lew Schlossberg und den Journalisten der Zeitung „Pskower Gubernija“, die als erste von diesen Beerdigungen berichtet hatten, hat das ganze Land von den Verlusten bei der 76. Division erfahren. Die Mutter von Maximow hat sogar eine Pressekonferenz abgehalten, auf der sie erklärte, dass sie keinerlei Information von den Militärs darüber bekommen kann, wo sich ihr Sohn befindet. Er hat sich dann in Pskow eingefunden, erzählte später Maximowa unserer Redaktion, was seine Papiere aber in einem verbrannten Panzer in der Ukraine gemacht haben, hat er bis jetzt nicht erklären können.
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Die Journalisten und die Nutzer der sozialen Netzwerke haben Dutzende Vkontakte-Profile gefunden, die den Pskower Fallschirmspringern gehören, und die zum letzten Mal am 15. und 16. August von ihren Inhabern besucht wurden. Die örtlichen Medien in Woronesch, Orenburg und Komi haben mit einem Verweis auf die Militärkommissariate und Verwandten von Gefallenen über den Tod von Anton Korolenko, Dmitry Ganin und Maxim Mesenzew (alle haben in der Pskower Division gedient) berichtet. Nähere Informationen über ihre Todesumstände besaßen die Militärkommissariate nicht.
Lew Schlossberg erklärte im Gespräch mit RBC, dass die Verwandten der Gefallenen üblicherweise ihre Informationen nicht mal anonym teilen. Seiner Meinung nach lassen sie sich ohne Hoffnung auf die Rückkehr ihrer Angehörigen von höheren Armeerängen leichter beeinflussen, im Gegenzug für soziale Auszahlungen.
Nach seiner Einschätzung wurden etwa 2000 Soldaten der 76. Division an die Grenze mit der Ukraine verlegt.
Außer den Pskower, den Kostromaer und Uljanowsker Fallschirmspringern sind im Laufe der Gefechte im Osten der Ukraine noch zwei Dutzend Fallschirmspringer aus anderen Abteilungen unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Die Zeitung „Tschita.ru“ hat mit einem Verweis auf den Militärkommissariat über den Tod eines Tschitiners, Nikolai Scharaborin, während der Übungen bei Rostow berichtet, der in Luftlandetruppen in Noworossijsk gedient hat. In dieser Stadt ist die 7. Gardeluftlandedivision stationiert. Später wurde Scharaborin in einer Nachrichtensendung des staatlichen russischen Fernsehens als Freiwilliger bezeichnet, der sich der Volkswehr angeschlossen habe, und als seinem Todesort wurde das Donezker Gebiet erklärt.
Über den Tod des 21-jährigen Astrachaners Ildar aus dem 137. Gardenregiment der 106. Gardenluftlandedivision, die im Rjasaner Gebiet stationiert ist, hat der Experte des Soldatenmütterkomitees Anatolij Salin berichtet. Den Namen hat der Menschenrechtler nicht genannt, hat nur das genaue Todesdatum angegeben: 28. Juli. Kurz zuvor wurde der Soldat seiner Mutter zufolge nach Nowoschachtinsk (Rostower Gebiet) verlegt. Die Zeitung „Kaspij.info“ nennt den Namen des Soldaten: Maksutow. Die Journalisten haben auf dem Profil des Fallschirmspringers im Netzwerk „Vkontakte“ die Statusmeldung: „Auf in die Ukraine!“ gefunden. Salin erzählt, dass die Soldatenmutter, die sich selbst an die Bürgerrechtler gewandt hat, in irgendeinem Moment den Kontakt zu ihnen abgebrochen hat.
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Die Grenadiere.
Am 27. August gab der ukrainische Sicherheitsdienst die Festnahme eines weiteren russischen Soldaten bekannt, dem 19-jährigen Peter Hochlow. Auf dem von der Behörde veröffentlichten Video behauptet der in Nowousensk (Saratower Gebiet) Gebürtige, er sei Soldat der 9. selbstständigen motorisierten Schützenbrigade, die in Nischnij Nowgorod stationiert ist. Er wurde von Roman Schubzow identifiziert, der mit ihm zusammen den Grundwehrdienst abgeleistet hat. Schubzow hat seine Worte auch bestätigt. Desweiteren erklärte er, Hochlow sei in einem Internat aufgewachsen, da seine Eltern verstorben waren.
Der Soldat auf dem Video sagt, dass er am 23. Mai 2013 seinen Grundwehrdienst angetreten habe und neun Monate später einen Zeitvertrag über den Dienst in der 9. Brigade unterschrieben habe. Zwei Monate später wurde sein Bataillon in Alarmbereitschaft versetzt, sie wurden in Züge gesteckt und ins Rostower Gebiet geschickt. Dort hat sich die Truppe im Wald aufgestellt. Ein Monat später habe der Kommandeur befohlen, die Schützenpanzer auszufahren, sie zu einer Kolonne aufzustellen und alle Nummernschilder und andere Abzeichen abzuschmirgeln, erzählte der Soldat. Später, behauptet Hochlow, wurden 14 solcher Panzer an irgendwelche „Tschetschenen“ in der russischen Grenzstadt Donezk übergeben.
Aus Hochlows Erzählung folgt, dass er, sobald er von der Entlohnung gehört hat, die angeblich die Volkswehr bekommt, er freiwillig seine Garnison verlassen und sich der Volkswehr angeschlossen hat. Am 8. August hat sich Hochlow mit seinem Dienstkollegen Ruslan Garafijew von der Truppe entfernt, und beide sind ins Luhansker Gebiet gekommen. Dort sind die bei dem Dorf Nowoswetlowka am 27. August in die Hände von den Ukrainern geraten.
Das Waisenkind der 9. motorisierten Schützenbrigade
Jetzt versuchen sein Bruder Sergej Hochlow, der im Kinderheim mit ihm zusammen aufgewachsen ist, und die Braut des Soldaten Hochlow namens Anna aus Nischnij Nowgorod, mehr über das Schicksal des Gefangenen zu erfahren. „Im Militärkommissariat haben sie gesagt: er hat die Garnison verlassen. Ich glaube nicht, dass er einfach nur für die Kamera redet. Er war bei den Übungen im Rostow. Wenn er beschlossen hätte, irgendwohin zu gehen, hätte er mich angerufen,“ sagte Sergej Hochlow unserer Redaktion. Verwandte von Ruslan Garafijew zu finden ist uns nicht gelungen. Im ukrainischen Sicherheitsdienst hat man sich geweigert, das Schicksal der russischen Soldaten zu kommentieren.
Aber die Version, dass sich ein Soldat der 9. Brigade freiwillig in der Ukraine befunden hat, ist zweifelhaft. Die „Komsomolskaja Prawda“ hat die Geschichten von zwei anderen Zeitsoldaten aus derselben 9. Brigade – Armen Dawojan und Alexander Woronow – veröffentlicht, die „an der Grenze zur Ukraine“ im Rostower Gebiet gefallen sind. Angeblich haben ihre Dienstkollegen der Zeitung mitgeteilt, dass die jungen Männer am 14. Juli gestorben sind, als sie Flüchtlinge beschützten und unter Beschuss kamen. Dieser Artikel wurde später von der Webseite der Zeitung entfernt.
Der Brigadenvertreter, dessen Telefonnummer Sergej Hochlow vom Militärkommissariat erhalten hatte, hat sofort aufgelegt, als unser Korrespondent ihn anrief. Mit den Verwandten von Dawojan und Woronow in Verbindung zu treten ist uns auch nicht gelungen.
Allem Anschein nach wurden bei den „Übungen im Rostower Gebiet“ auch Grenadiere aus anderen Truppen eingesetzt.
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Ende August haben die Medien in Irkutsk, Astrachan und Baschkortostan mit Verweis auf die Militärkommissariate und auf Verwandte über die Beerdigungen von Wadim Larionow, Konstantin Kusmin und Marcel Araptanow aus der 17. und der 18. selbstständigen motorisierten Brigade berichtet, die in Tschetschenien stationiert sind. Alle drei sind nach der offiziellen Version „im Dienst“ während der Übungen bei Rostow gestorben. Die Gründerin der Facebookgruppe „Grus-200“ (“Fracht-200”) Elena Wassiljewa hat die Kopie des Befehls zur Aufhebung jeglicher Verpflegung für sechs Militärangehörigen derselben Truppe ab dem 4. September veröffentlicht: der 25-jährige Unterfeldwebel Wiktor Karpuchin, der 27-jährige Grenadier Nikita Surkow, der 29-jährige Oberfeldwebel Witalij Gluschenko, der 35-jährige Stabsfeldwebel Alexander Nikulin, der 37-jährige Oberstabsfeldwebel Nikolai Mylnikow und der 35-jährige Oberstabsfeldwebel Sergej Dymow. Wassiljewa behauptet auch, dass sie alle ebenfalls gefallen sein könnten.
Diese Informationen zu bestätigen oder zu widerlegen ist uns zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Materials nicht gelungen.
Die Friedensstifter aus Samara
Bei den Manövern im Rostower Gebiet wurden darüber hinaus auch Soldaten der 15. selbstständigen motorisierten Schützenbrigade der Friedenstruppen ausgefahren, die im Dorf Roschinskaja des Samarer Gebiets stationiert sind, erzählte unserer Redaktion der Leiter der samarischen „Union der Luftlandetruppen- und der SEK-Veteranen“ Wiktor Kalinitschew. Zwei Verwandte der Soldaten haben RBC unter der Bedingung der Anonymität erzählt, dass die Soldaten nach einer langen Pause am 3. September wieder Kontakt aufgenommen haben.
Die Schwiegermutter eines Zeitsoldaten und der Bruder eines anderen behaupten, dass die Friedensstifter Ende August in der Ukraine waren. Am 2. September sind sie angeblich über Krasnodon ins Rostower Gebiet zurückgekommen und danach auf die nächste Abkommandierung in die Ukraine gewartet.
Die Ehefrau eines weiteren Zeitsoldaten aus der Samarer Brigade hat der Redaktion erzählt, dass ihr Mann, der lange keinen Kontakt mit ihr hatte, sie Ende August von einer ukrainischen Nummer angerufen hat. Der Mann teilte mit, dass er sich irgendwo im Rostower Gebiet beim Manöver befindet. Das Telefon mit der ukrainischen SIM-Karte hat der Mann angeblich von einem Flüchtling bekommen.
Über mögliche Verluste beim Personal gibt es keine Informationen. In der Truppenabteilung hat man sich geweigert, mit der Redaktion zu reden. „Es gab Übungen im Rostower Gebiet, aber Soldaten von uns gibt es in der Ukraine nicht. Das hat schon unser Oberbefehlshaber erklärt,“ antwortete Kalinitschew kategorisch.
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Friedenskräfte
„Die Welt hat sich grundlegend verändert. Wie man es aus der Vergangenheit gelernt hat, können Friedenstruppen unerwartet gebraucht werden,“ so redete Verteidigungsminister Sergej Schojgu, als er am 6. August die 15. Brigade besuchte. Damals konnten nicht alle in der Samarer Abteilung verstehen, was genau der Minister meint.
Alle Militäreinheiten, deren Soldaten während der Übungen im Rostower Gebiet gefallen sind oder in die ukrainische Gefangenschaft gerieten (mit Ausnahme der motorisierten Brigaden) bilden die Grundlage der Friedenstruppen Russlands. Der stellvertretende Kommandeur der Luftlandetruppen in Sachen Friedenseinätze, Generalmajor Alexander Wjasnikow, hat alle aufgeführten Einheiten der Luftlandetruppen im August als Friedenstruppen bezeichnet. Seinen Worten nach wurde die Aufstellung der Friedenskräfte mit einer Gefechtsstärke über 5000 Soldaten genau zum August 2014 beendet.
Die Frage der Aufstellung von besonderen Friedenskräften kam vor fünf Jahren nach der Operation in Ossetien auf, erinnert sich der Leiter des Militärprognosezentrums Anatolij Zyganok. Seinen Worten nach unterscheiden sich die Friedenskräfte von anderen Kräften durch eine Sprachenvorbereitung (alle lernen englisch und andere Fremdsprachen), die Fähigkeit in Zeiten von Massenunruhen zu handeln, die Fertigkeit der Zusammenarbeit mit der Polizei und anderer Machtstrukturen von anderen Staaten sowie die Bereitschaft nicht nur zu militärischen, sondern auch zu humanitären Operationen. Heute wurde der Friedenskräftestatus nur einer Brigade der Landtruppen und allen obengenannten Luftlandetruppeneinheiten zugewiesen, wobei es Friedenskräfteeinheiten auch bei den inneren Truppen Russlands gibt.
Im Frühling nahmen die Kostromaer, die Pskower und die Uljanowsker Fallschirmspringer zusammen mit Soldaten aus anderen Einheiten an der Operation des Krimanschlusses teil. Als Schojgu den Suworow-Orden überreicht hat, welcher der 76. Division durch den Präsidentenerlass vom 18. August verliehen wurde, bedankte er sich persönlich bei den Soldaten für die Teilnahme an der Krimoperation. Mit Medaillen für die Rückkehr der Krim wurden auch der gefallene Zeitsoldat Kiltschinbajew sowie der bei Donezk festgenommene Kostromaer Fallschirmspringer Jegor Potschtojew ausgezeichnet. Es gibt Fotos von diesen Medaillen in vielen persönlichen Netzwerkprofilen von Soldaten aus den obengenannten Einheiten.
Wie gekämpft.
Anfang August waren Donezk und Luhansk fast vollständig blockiert. Das Territorium der selbsternannten DVR und LVR hat sich seit dem Beginn der Kampfhandlungen um drei Viertel verringert. Zurückgetreten sind Alexander Bolotow und Alexander Borodaj – die zu dem Zeitpunkt auffälligsten Leiter der DVR und LVR, am 14. August ist der Verteidigungsminister der DVR, Igor Strelkow, zurückgetreten, der am Anfang des bewaffneten Widerstands gegen Kiew stand. Auf den Webseiten der russischen Nationalpatrioten tauchte der Ausdruck „Moskau spült Neurussland weg“ auf.
Am 16. August, als die Gefechte schon auf die Vororte von Donezk und Luhansk übergegriffen hatten, berichtete der neue Premierminister der DVR, Alexander Sachartschenko plötzlich über eine Verstärkung: 150 Militärtechnikeinheiten (ca. 30 Panzer, der Rest- Schützenpanzer, Landeschützenpanzer und Schützenpanzerwagen) und „1200 Mann Besatzung, die vier Monate lang eine Ausbildung auf dem Territorium Russlands gemacht haben“. „Sie wurden in dem kritischsten Moment hier reingelassen,“ sagte Sachartschenko, als er an der Sitzung des Oberrats der DVR auftrat. „Nur einzelne Personen in der Republikleitung wussten, dass es in den nächsten Tagen ernsthafte Veränderungen geben wird und der Feind eine entscheidende Niederlage erleben wird,“ hat später der nach Moskau zurückgekehrte Strelkow unserer Redaktion erzählt.
Im Endeffekt ist der ukrainische Vormarsch am 19. August zum Erliegen gekommen, und am 20. August hat der Gegenangriff der Volkswehr angefangen. In die russischen staatlichen Medien ist die Siegesrhetorik der Zeit des Zweiten Weltkriegs zurückgekehrt: Man hat angefangen, vom Illowajsker und Mariupoler „Kessel“ zu sprechen, in welche die ukrainische Armee gekommen sei. Tatsächlich, am 27. August sind zwischen den Ortschaften Illowajsk, Amwrosijewka und Starobeschewo mehrere Tausende ukrainischer Militärs eingekesselt worden. Östlich von Mariupol hat eine frische Gruppierung, die mit Militärtechnik aufgerüstet war, eine Offensive gegen die Ukrainer gestartet.
Am 28. August hat der ukrainische Präsident Petro Poroschenko zum ersten Mal öffentlich über die Invasion der russischen Armee in die Ukraine gesprochen. Einige Stunden später hat Putin in einer Ansprache an die Volkswehr „ernsthafte Erfolge in der Unterbindung der Kiewer Militäroperation“ festgestellt und hat dazu aufgerufen, „einen humanitären Korridor für die ukrainischen Militärs, die sich in der Einkesselung befinden, zu öffnen“.
Die Gegenoffensive der Volkswehr konnte ohne die Unterstützung der auf der Basis der regulären Armee aufgestellten bataillon-taktischen Gruppen nicht gelingen, findet der ukrainische Militärjournalist Konstantin Maschowetz. Die jetzigen Handlungen dieser Gruppen sind die taktische Basis der russischen Luftlandetruppen, sagt der russische Experte Anatolij Zyganok. Diese bataillon-taktischen Gruppen sind vor ungefähr zehn Jahren aufgetaucht, vor der Operation in Südossetien, wo sie ihr Bestes gegeben haben, sagt er. So eine Gruppe wird auf der Basis eines Regiments oder eines Bataillons aufgestellt, seltener auf der Basis einer Division oder einer Brigade, die Gruppengefechtsstärke ist entsprechend der Standardstärke eines motorisierten Bataillons (450-500 Soldaten). So eine Einheit wird mit Artillerie, Militärtechnik, wie auch den Soldaten und Offizieren verschiedener Berufszweige wie Erkunder, Sappeure, Fernmeldemänner, Richtkanonieren usw. aufgefüllt. Die Verstärkung der aus den Fallschirmspringern geformten bataillon-taktischen Gruppen durch Grenadiere und Panzersoldaten ist eine ganz normale Praxis, fügt der Militärexpert Alexander Chramtschichin hinzu.
Der Alliierte Oberbefehlshaber für Europa (SACEUR) der NATO-Armeekräfte, General Philipp M. Breedlove, hat die maximale Anzahl der auf dem Gefechtsterritorium aktiven Kräfte der russischen Armee auf 10 bataillon-taktischen Gruppen geschätzt. Der Journalist Maschowetz und der ukrainische Brigadekommandeur Beresa glauben, dass es nicht weniger als 3-4 bataillon-taktische Gruppen gibt. Die letzte Zahl entspricht ungefähr der Maßstabgröße der Verstärkung, über welche Sachartschenko am Vorabend der entscheidenden Gegenoffensive gesprochen hat.
Im Verteigungsministerium Russlands wird die Aussage von Breedlove mit einem eigentümlichen Humor widerlegt: „Vier Armeebataillone mit Technik ist keine Nadel im Heuhaufen. Und wir reden gar nicht über die 10 bataillon-taktischen Gruppen, die sich dort angeblich schon vor einer Woche aufgehalten haben. Solch’ starke Aussagen seitens eines mehrsternigen Generals, der sich dabei ausschließlich auf eigene Reflexionen stützt, sind zumindest leichtsinnig,“ steht in der Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums.
Aber auf die Anfrage von RBC mit einer Bitte um Aufklärung der Todesumstände von mehr als zehn Militärangehörigen aus verschiedenen Einheiten während der Übungen im Rostower Gebiet, wie auch über das Schicksal von Ilmitow, Achmetow und Hochlow hat man im Verteidigungsministerium nicht geantwortet.
Urlaub nicht auf den Stränden.
Das Verteidigungsministerium hat die Mehrheit der Fakten über die Anwesenheit seiner Militärs in der Ukraine damit erklärt, dass es sich um Freiwillige handle, die während ihres Urlaubs in den Krieg gefahren sind. In der DVR und der LVR hat man sich an dieselbe Linie gehalten.
Sobald die Weltmedien angefangen haben, über die russischen Soldaten zu sprechen, die in der Ukraine sterben, haben die russischen staatlichen Medien das Thema der im Donbas kämpfenden Urlaubermilitärs angekurbelt, was die Untersuchung der Firma „Medialogie“ für RBC bezeugt. Nach Monitoringsystemdaten und der Analyse der Medien sind im August und September auf den drei wichtigsten Fernsehsendern der Russischen Föderation 36 Sendungen mit Erwähnungen von Armeefreiwilligen aus Russland ausgestrahlt worden. 34 davon sind nach dem 25. August gesendet worden.
Am 4. September hat man im Ersten TV-Kanal die Beerdigung des Kostromaer Fallschirmspringers Anatolij Trawkin gezeigt, der in der Ukraine gefallen ist. „Vor einem Monat ist er in den Donbas gefahren, ohne das seinen Angehörigen zu erzählen. Das Einheitskommando betont, dass Anatolij Urlaub genommen hat, um in die Gefechtszone zu fahren,“ sagt der Fernsehansager des Ersten TV-Kanals.
Aber die Sendung ruft mehr Fragen hervor, als irgendwelche Antworten zu geben. Es gebe in einer Einheit, dem 331. Luftlandetruppenregiment in Kostroma, einen gefallenen „Freiwilligen“ in der Ukraine, außerdem noch „bei den Übungen im Rostower Gebiet“ Gefallene, wie auch zufällig in der Ukraine verirrte Zeitsoldaten – und all gibt es in Uniformen ohne jegliche Abzeichen, und dabei ist noch einer verwundet.
Das ist die einzige Einheit, deren Kommando über die eigenen Soldaten nicht sagen kann, dass sie alle Freiwillige dort waren: Das Video der Verhöre von Militärs im Dienst widerlegt es. Oberstleutnant Hotulew aus der Kostromaer Einheit hat sich geweigert, RBC gegenüber den Grund der Verwundung des verirrten Fallschirmspringers zu erklären. Die Todesursachen der übrigen während der Übungen gefallenen Soldaten werden im Südlichen Wehrbezirk untersucht, sagte der Offizier. Der Presseoffizier des Wehrbezirks hat RBC nicht geantwortet.
Außerdem verbietet der Vertrag den Militärs eine Teilnahme an Kriegsgefechten während ihres Urlaubs auf direkte Weise – darauf machte uns das Mitglied des Menschenrechtsrats beim russischen Präsidenten und Leiter der bürgerrechtlichen Gruppe „Bürger. Armee. Recht.“, Sergej Kriwenko aufmerksam. „Der Armeeangehörige teilt dem Kommando mit, wohin genau er in den Urlaub geht, und in die Kampfzone auf dem Territorium eines anderen Staates zu fahren ist gesetzwidrig,” erklärt der Bürgerrechtler. Seinen Worten nach hätte ein Fallschirmspringer, der sich auf den Weg in den Donbas machte, in diesem Fall seine Befehlhabenden belügen müssen und könnte auf keinerlei soziale Garantien und Auszahlungen im Falle seiner Verwundung oder Tod einen Anspruch erheben, was auch für postum militärische Ehren gilt.
Trotzdem berichten viele Verwandte der Verwundeten und der Gefallenen, die vom RBC befragt wurden, davon, dass ihnen Auszahlungen wegen Verwundung oder Tod versprochen wurden.
Am 2. September hat der stellvertretender Verteidigungsminister Nikolai Pankow auf dem Treffen mit den Bürgerrechtlern versprochen, die Umstände jedes einzelnen Militärtodes während der „Rostower Übungen“ zu untersuchen. Kriwenko hat dem General die Liste aller Gefallenen überreicht, auf der seinen Worten nach 15 Nachnamen sind. Eine Antwort hat er bis jetzt noch nicht bekommen.
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Wie der NATO-General Breedlove behauptet, sind nach der Minsker Verhandlungen noch immer 4 bataillon-taktische Gruppen der russischen Armee in der Ostukraine geblieben. Sie umfassen bis zu 1500 Soldaten. Das Verteidigungsministerium Russlands erklärte diese Angaben als „Spekulationen“.
Nachsatz: Wie später bekannt wurde, sind die Uljanowsker Fallschirmspringer Ruslan Achmetow und Arsenij Ilmitow, die von den Soldaten des bei Illowajsk eingekesselten Freiwilligenbatillons „Dnipro-1“ in Gefangenschaft genommen wurden, am Leben geblieben und in ihre Garnison der 31. Brigade zurückgekehrt, sie sind beim Durchbruch der Ukrainer aus der Einkesselung nicht getötet worden, wie es der Innenminister Ukraines Anton Heraschenko behauptet hatte. Das wurde aus einer am 6. September veröffentlichten Reportage der Lifenews bekannt.
Übersetzt von Irina Schlegel
Lektorat: Euromaidan Press auf Deutsch