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“Alles, was wir brauchen, ist ein Keller”

“Alles, was wir brauchen, ist ein Keller”

Von Christo Grozev – 1. September 2014

Der russische Geheimdienst FSB macht der Donezker Führung ein Angebot

Heute hat der Nationale Sicherheitsrat der Ukraine ein neues abgehörtes Telefongespräch zwischen Alexander Sachartschenko, dem selbsternannten Ministerpräsidenten der selbsternannten Donezker Volksrepublik (DVR) und einem gewissen Alexej Markow.

markovAlexej Markow (links) ist der Moskauer Chef der Spendensammelorganisation für die Gebilde von Donezk und Luhansk. Seine Rolle ist, Sach- und Geldspenden zu sammeln und Delikatessen und „militärische Ausrüstung“ für die Milizen in der Ostukraine zu kaufen.

Die Website, auf der er Kontaktdaten und Kontonummer angibt, sagt, dass:

„ … wegen der Tatsache, dass unsere Spendensammlung für militärische Ausrüstung für Noworossija mittlerweile über eine einzige Kampagne hinausgeht, haben wir ein Koordinationszentrum gegründet …“ usw. usw.

Alexej Markow ist ein selbsternannter Kommunist und mag die Dire Straits. Offensichtlich, vorausgesetzt, wir glauben an die Echtheit des folgenden Tonmitschnitts, geht er seinen Spendensammeln – für – Waffen – Aktivitäten in enger Abstimmung mit dem FSB nach; dann war das möglicherweise der Gesprächskanal, um der DVR bestimmte Angebote zu machen, die der „Ministerpräsident“ schlicht nicht ablehnen konnte.

Bevor sie das geleakte Gespräch direkt hierunter anhören, möchte ich Ihnen noch sagen, dass ich heute ein längeres Gespräch mit Markow hatte. Das Ergebnis: weiter unten. [A.d.Ü. : Christo Grozev möchte gerne wissen, was seine Leser über die Authentizität denken.] Markow wusste, dass das Gespräch geleakt war und bestritt die Echtheit der Aufnahme auf der Stelle. Als ich ihn damit konfrontierte, dass ich, (mittels forensischer Software) Alexander Sachartschenkos Stimme aus anderen Medienauftritten mit dieser Aufnahme des ukrainischen Geheimdienstes verglichen hätte, stellte Markow die Vermutung an, dass jemand, der sich für ihn ausgegeben habe, Sachartschenko angerufen haben könnte.

Wie dem auch sei: ich werde nun die Stimme mit Markows Stimme in unserer aktuellen Konversation vergleichen und das Ergebnis später posten. [A.d.Ü. : Christo Grozev möchte gerne wissen, was seine Leser über die Authentizität denken.] – Ihre Meinung über die Authentizität ist mir hochwillkommen.

Video (ggf. englische Untertitel aktivieren):

Hier ist das Transscript des Videos.

– Markow: Guten Morgen. Alexander Wladimirowitsch?

Sachartschenko: Guten (Morgen), ja.

Markow: Mein Name ist Alexander Markow. Ich bin der Vorsitzende des Noworossija-Unterstützungs-Zentrums. Haben Sie eine Minute für mich?

Sachartschenko: Ja ….

Markow: in der nächsten Zukunft werden sich die westlichen Regierungen überlegen, DVR und LVR als Terrororganisationen zu listen, und als Ergebnis davon werden alle Bürger, Organisationen und Staaten die diesen Republiken Hilfe leisten, dann unter Sanktionen fallen. Darum will die Regierung der Russischen Föderation jetzt proaktiv werden und in der nächsten Zeit eine Archiv-Datenbank erstellen, die Videos, Bilder und Audiomaterial der Geständnisse von Gefangenen in Noworossija enthält. Ich wurde vom Ermittlungskomitee der Russischen Föderation kontaktiert, ich solle mit der Führung der DVR Verbindung aufnehmen und über drei Themen sprechen: Erstens: um Informationen über hochrangige, wertvolle ukrainische Kriegsgefangene zu bekommen, mit dem Ziel, investigative und Vernehmungsoperationen zu organisieren, die dann zu öffentlichen Gerichtsverfahren in Russland führen. Zum Zweiten: man wünscht, jegliche Information über russische Bürger zu bekommen, die auf der Seite der ukrainischen Junta kämpfen. Sie (das Komitee) haben unmittelbare Befehle erhalten, aktiv gegen solche Bürger vorzugehen. Es hat bereits erste Verhaftungen in Moskau und St. Petersburg gegeben. Das Ziel ist, jede Unterstützung für DIESE Seite vollständig zu liquidieren, zumindest in Russland. Und drittens … Man ist bereit, inoffiziell, mehrere erfahrene Agenten des Ermittlungskomitees nach Noworossija zu entsenden, damit diese die neugegründeten Organe von Noworossija unterstützen und auch bei Vernehmungen, Nachforschungen und anderen Geheimdienstoperationen im Gebiet von Neurussland behilflich sind. Dies jedoch unter der Bedingung, dass es sich nicht zu nahe an der Front abspielt. Es wäre ideal, wenn Noworossija ein kleines Büro mit einem kleinen Keller zur Verfügung stellen könnte, damit man dort die besonders interessanten Kriegsgefangenen festhalten kann. Dann wären die Leute im Ermittlungskomitee bereit, jegliche Unterstützung zu gewähren, sei sie materiell-technisch oder personell usw. , um die Filtration der Gefangenen zu handhaben. Und dann, möglicherweise mit Ihrer Zustimmung würden bestimmte Gefangene unerwartet auf russischem Staatsgebiet wieder auftauchen und da würden sie sofort wegen illegalen Grenzübertritts verhaftet. Dann würde auf der Stelle jegliches in solch einem Zentrum gesammelte Material gegen sie verwendet werden.

Sachartschenko: Da gibt es dann nichts mehr zu diskutieren.

Markow Ach, ich habe die Idee bereits mit (dem neuen Militärchef der DVR) Kononow diskutiert und er war begeistert von der Idee.

Sachartschenko Mit wem haben Sie das diskutiert? Das habe ich jetzt akustisch nicht verstanden.

Markow: Mit dem „Zaren“ (A.d.Ü.: Deckname von Girkin-Nachfolger Kononow].

Sachartschenko: Tja, was kann ich da sagen? Ich warte.

Markow: Sagen Sie nur, wann und wo und ich werde Sie treffen. Das Konzept ist exzellent.

Sachartschenko: Ich denke, wir können sofort mit der Arbeit anfangen.

Markow: Somit wäre es besser, die Person sofort mit Ihnen in Kontakt zu bringen?

Sachartschenko: Ja. Ja.

Markow: Einverstanden. Dann will ich das mit denen diskutieren, … wer reisen wird, wenn es soweit ist. Bis zur Grenze, und dann könnte man die Leute bis Zugres bringen und dann sollten sie es bis Donezk schaffen.

Sachartschenko: Wir werden Sie an der Grenze treffen.

Markow: Kein Problem, das ist sogar noch besser. Wir sehen uns!

 Wie Sie am Ende der Konversation hören können, scheint Markow zu suggerieren, dass er sich persönlich mit Sachartschenko treffen will, zumindest erwartet der letztere das. Und heute Morgen postete Alexej Markow das Folgende auf seiner vk-Wall:

Wir arbeiten weiter. Ich werde selbst sehr bald dorthin gehen, denn die Verbesserung der materiellen Basis ist mein persönliches Interesse.

Heute abend habe ich mit Alexej Markow gesprochen. Der Vollständigkeit halber poste ich seine vollständigen Antworten jetzt unten. (Meine Stimme wurde durch die Aufnahmesoftware nicht erfasst, und ich würde das gerne weiterhin so halten, nur für den Fall …

Hier sind die Punkte aus meiner Unterhaltung mit Markow:

  • Diese ganze Aufnahme ist ein unglaublicher Blödsinn,
  • Warum sollte der FSB auf so einen Niemand wie ihn zurückgreifen?
  • „Ich habe absolut keine Kontakte zum FSB oder irgendwelchen Regierungsinstitutionen. Ich bin nur ein Freiwilliger, der dies aus eigener Überzeugung in seiner knappen Zeit macht.“
  • Das ist entweder eine komplette Fälschung, oder jemand Anderes hat Sachartschenko angerufen.
  • Ich habe keine Kontakte mit dem FSB.
  • Nein, es ist nicht wahr, daß wir Spenden für Waffen sammeln; wir sammeln Spenden für militärische Ausrüstung, und das ist ein Unterschied. Würde ich Spenden für Waffen sammeln, würde ich verhaftet, denn das ist eine Straftat.
  • Ich habe keine Kontakte mit dem FSB.
  • Ja, Sie haben Recht, zunächst hatte ich geplant, in Donezk zu kämpfen, doch die Führung von Noworossija sagte mir, ich würde mehr gebraucht, wo ich jetzt bin.
  • Spreche ich mit der Führung der DVR? Ich spreche nur mit den Kommandeuren, Ich weiß nicht mal ihre wirklichen Namen, nur ihre Decknamen.
  • Ich habe keine Kontakte mit dem FSB.

Hier ist die komplette Unterhaltung zu hören.

Quelle: Christos Blog
Übersetzt aus dem Englischen von Dagmar Schatz für Euromaidan Press auf Deutsch

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