Olexander Aronets
Blogger. Aktivist des Euromaidan. Nationalist.
Unpopuläre Entscheidungen sind immer kompliziert. Besonders, wenn man in die Sackgasse gerät, in der beide Varianten schlecht sind.
Heute wird „Swoboda“ (red. – Oppositionspartei) oft kritisiert, man will keine Hilfe von „Swoboda“ mehr, und alles wegen des Tausches der Kyiwrada (red.- das Gebäude der Stadtverwaltung) gegen die Geiseln des Regime. Noch vor zwei Monaten haben alle „Swoboda“ dafür gelobt, dass ihre Mitglieder in den ersten Reihen die Berkut zurückgedrängt haben. Alle haben Mitgefühl geäußert, als ihre Abgeordneten während der Auseinandersetzungen mit der Polizei verletzt wurden, wie Kaida, Mitschschenko, Illjenko, Kisin. Alle haben sich bei ihnen bedankt, wenn sie von einem Gericht zum anderen wanderten und die ersten politischen Gefangenen befreit haben. Und natürlich für den niedergeworfenen Lenin …
Niemand macht sich Gedanken über die zweite Variante – was wäre geschehen, wenn „Swoboda“ die Kyiwrada nicht geräumt hätte. Dann hätte „Swoboda“ noch mehr Kritik einstecken müssen. Das wäre aber die Kritik von den Angehörigen der Verhafteten. Und das sind fast 2000 Personen, darunter 600 die Mitglieder der Partei „Swoboda“. Für den Aufbau der Partei hat man zwei Jahre gebraucht, und sie ist so geworden, wie sie jetzt ist, weil hier niemand im Stich gelassen wird. Sogar wenn das Rating und das Image der Partei auf dem Spiel stehen. Alle wissen, wenn was ist, sie helfen , sie holen einen aus dem Gefängnis heraus.
Es gibt keine Garantien, dass alle Anklagen fallengelassen werden, dass es nicht noch mehr Geiseln des Regimes geben wird. Aber wenn wir die jetzigen Gefangenen herausholen, dann werden sie die Sicherheitsgarantie haben und die Garantie dessen, dass man weiter kämpfen kann und muss.
Welche Garantien haben wir jetzt? Die Kyiwrada geht unter das Patronat der OSZE über. Dort wird es keine Polizei und keine Berkut geben. Und wenn wir über den Tisch gezogen werden, kann „Swoboda“ das Gebäude schnell wieder einnehmen.
Für noch mehr Garantien, wenn Sie den Geiseln des Regimse alles Gute wünschen, dann kommen Sie auf den Maidan, und tragen dazu bei, dass der Maidan nicht nur sonntags voll ist, sondern jeden Tag. Das ist die größte Garantie.
Bevor Sie die Kritik äußern, ohne ein Gefangener des Regimes oder Angehöriger zu sein, stellen Sie sich selbst an ihrer Stelle vor, wägen Sie alle „für und gegen“ ab, und nur dann schreiben Sie. Danke für die praktischen Vorschläge für einen Ausweg aus dieser Situation.
Übersetzung: Olha Poberezhna
Quelle: http://gazeta.ua/blog/42046/pro-obmin-kiyivradi-na-zaruchnikiv