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“Znak Oklyku!”: Schiessen Sie nicht in den roten Kreuz

“Znak Oklyku!”: Schiessen Sie nicht in den roten Kreuz
Article by: Yuriy Lukanov
Translated by: Christine Chraibi
Edited by: A. N.

Die Journalisten des “Znak Oklyku” (übersetzt “Ausrufezeichen”) fanden über das Schicksal des freiwilligen Arztes Aleksij Tutov heraus, der am 22 Januar vom Berkut festgenommen und zusammengeschlagen wurde.

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Video : http://www.youtube.com/watch?v=mtvJy2_she4Detaillierte Übersetzung der Sendung

In der Geschichte aller bewaffneten Konflikte befinden sich die Ärzte unter besonderem Schutz sogenannter Genfer Konventionen- auf hoher internationaler Ebene verabschiedeten Regeln, Sitten und Gesetze der Kriegsführung. Für ihre Mißachtung und offensichtliche unbegründete Gewalt gegen die Mediziner wird nicht nur nach der Norm des nationalen, aber auch des internationalen Gesetzes eine strafrechtliche Haftung vorgesehen.

Wie geschah es, dass während der letzten bewaffneten Konfrontation in Kyiv am 22 Januar die Sonderkommandos des Innenministerium nicht nur die Frontline-Ärzte angeschossen haben, nicht nur die Feldlazarette demolierten, sondern sie auch festgenommen und geschlagen haben? “Znak Oklyku” gelang es, exclusive Videos aufzunehmen – Freiwilliger des Maidan Ärztedienstes Aleksij Tutov wurde von den SOKO-Kämpfern harsch festgenommen und, gegen alle mögliche internationale Gesetze zusammengeschlagen und hinter Gitter geworfen haben.

Über das Schicksal des Mediziners, der es an eigener Haut erlebt hat wie es sich anfühlt – die Flucht misslingen und “unter die heiße Hand des Berkuts zu geraten”,- “Znak Oklyku” Journalistin Darja Tschizh.

Auf so einen Sanitätsdienst könnte sogar manch ein Eueropäer neidisch werden. In drei Monaten haben die Mediziner des Maidan ein ideales Gesundheitssystem geschaffen: hier muss man kein Schmiergeld zahlen, hier hilft man schnell und selbstlos, und die Patienten sind hundertprozentig mit allen nötigen Medikamenten versorgt. Die Menschen werden in den sechs Sanitätsstellen von eineinhalb Tausend Spezialisten unterschiedlichen Profils gerettet.

(Anmerkung des Übersetzers- dieser Zustände sind im Land alles andere als selbstverständlich!)

Freiwillige Ärzte:

-uns kauft man nicht, wir verkaufen uns nicht. Wir kommen, um zu helfen.

-das machen wir alles wirklich kostenlos, von Herzen.

(auf einem Amateurvideo ruft ein Mediziner in der gekennzeichneten orangener Weste zum Berkut-Polizisten: “nicht schiessen!”, aber offensichtlich schiessen sie doch)

Jedoch aus irgendeinem Grund  ausgerechnet auf sie hat es Berkut abgesehen.

Freiwillige Ärzte:

-Auf mich wurde mit Schrotflinte gezielt

-Ich weiß nicht wer auf die Idee kam, den Roten-Kreuz-Helm auf die Festigkeit zu prüfen, aber den Schuss in den Kopf hab ich deutlich gespürt

-Ich habe geschrien”ich bin Mediziner, schlagen Sie mich nicht”

-ich wurde von den Berkut Mitarbeiter zusammengeschlagen

Ihnen wurde ins Gesicht und Beine geschossen. Unbarmherzig demolierte Berkut die Station, während die Chirurgen Leben retteten.

An der Hruschevskogo Strasse wurde eine Sanitätsstelle demoliert, wo über 20 Mitarbeiter des Maidan Ärztedienstes anwesend waren.

Freiwilliger Ärzte:

-sieben Granaten haben sie reingeworfen in die Sanitätsstation am Hrushevskogo Straße

-Die Sanitätsstation wurde sehr deutlich gekennzeichnet, mit einer großen weißen Fahne mit einem roten Kreuz

Die Ukrainische Sonderkommandos überschritten wirklich alle Grenzen, die “Regeln, Sitten und Gesetze der Kriegsführung”genannt werden. Die in der Genfer Konvention festgelegt wurden. Und an die Militärs aller Länder dieser Welt seit 150 Jahren sich zu halten versuchten.

Artikel 18. Zivilspitäler, die zur Pflege von Verwundeten, Kranken, Schwachen und Wöchnerinnen eingerichtet sind, dürfen unter keinen Umständen das Ziel von Angriffen bilden; sie sollen jederzeit von den am Konflikt beteiligten Parteien geschont und geschützt werden.

Die am Konflikt beteiligten Parteien sollen, soweit es die militärischen Erfordernisse gestatten, die notwendigen Massnahmen ergreifen, um die die Zivilspitäler kennzeichnenden Schutzzeichen den feindlichen Land-, Luft- und Seestreitkräften deutlich sichtbar zu machen, damit auf diese Weise die Möglichkeit jeder Angriffshandlung ausgeschlossen wird.

Quelle:  http://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19490188/index.html

Für Gewalt gegen die Ärzte und Mißachtung der Genfer Konventionen sieht Der Internationale Strafgerichtshof eine Freiheitsstrafe vor, bis zu lebenslänglich.

OLHA BOGOMOLETS, Koordinator des Maidan Ärztedienstes:

-Wenn es Krieg gibt- eine weltweite Handhabung –  stellt man die Ärzte nicht vor die Kugeln, denn Ärzte nähen in dieser Zeit die Wunden zu. Und die Volontäre, die nicht unbedingt eine Hochschulbildung oder sogar keine Mittelstufe haben, sondern einfach nur eine spezielle Schulung,-es sind die Menschen, die ihr Leben riskieren und vor die Kugeln gehen, um von dort die Verwundeten herauszuholen.

Aleksij Tutov aus Kertsch (Krim) wurde erster gefangener Mediziner des Maidan. Unter Kugeln, Explosionen und Granaten riskierte der 26-jähriger sein Leben, holte die Verwundeten heraus und leistete erste Hilfe den Verletzten während der Zusammenstöße am 22 Januar. Hier ist das Video für “Znak Oklyku”. Nach der Attake am Morgen ergriffen Berkut-Polizisten Aleksij Tutov und führen ihn in ihr Lager. Das Tshirt mit dem roten Kreuz beachtet niemand. Auf dem Weg wird er geschlagen. Dieses Video ist ein Beweis dafür, dass der junge Mann ein Freiwilliger Mediziner ist und kein Teilnehmer der Randalen.

OLEH MUSIJ, Koordinator des Euromaidan Ärztedienstes:

-In Wirklichkeit gibt es nicht nur Videos, sondern auch eine Reihe von Dokumenten, die bezeugen, dass er in der Medizinerkleidung festgenommen wurde. Ich persönlich bezeuge jetzt vor Kameras, dass er ein Freiwilliger des Ärztedienstes war, und er arbeitete, und er befand sich am 22 Januar in der unmittelbarer Nähe der Barrikaden als  Freiwilliger des Ärztedienstes.

Ärztedienst der Zentrale des nationalen Widerstandes verlangt eine sofortige Freilassung von Aleksij Tutov. Und verurteilt die Verfolgung der Volontäre, die am Huschevskogo Str. erste medizinische Hilfe leisten.

Heute behandelt das Berufungsgericht der Stadt Kyiv die Beschwerde des Freiwilligen des mobilen Mediziner Team, der gegen die Normen des internationalen Rechts während der medizinischen Hilfeleistung an den Barrikaden von den Berkut-Polizisten festgenommen wurde.

Während des Gerichts wurde das Filmen verboten. Gericht erster Instanz hat als Strafmaß für Tutov zwei Monate im Gefängnis verhängt. Das Berufungsgericht hat ihn aus der Inhaftierung entlassen und einen Hausarrest verhängt.

NATALIA LISNEVSKA, Advokat:

– Er wurde unter einen Hausarrest entlassen, der als Aufenthalt die Stadt Kertsch benennt. Es ist ein Teilarrest: ab 19 Uhr bis in den Morgen muss er zu Hause sein, in der anderen Zeit kann er arbeiten.

“Znak Oklyku” zusammen mir den Maidan Volontären trifft den gefangenen Mediziner vor der Mauer der Lukjanivska JVA

ALEKSIJ TUTOV, Freiwilliger der mobilen Ärztedienstes:

-Ich wurde in die JVA gebracht. Seit 24ten bin ich hier. Und heute wurde ich entlassen, habe frische Luft eingeatmet. Ich wurde auf ein Hausarrest befreit. Ich muss sobald wie möglich nach Kertsch zurück.

Aleksij erinnert sich, wie er in die Hände von Berkut geraten ist. Er sagt, die Sonderkommandos jagen die Mediziner absichtlich -nur ein Blinder könnte sein weißes T-Shirt mit dem roten Kreuz nicht sehen.

ALEKSIJ TUTOV, Freiwilliger der mobilen Ärztedienstes:

-der eine sagt- fass ihn… Sie bringen uns in die Autobusse, reissen mir den Tshirt ab. Und dann fangen sie mich zu schlagen, wie einen alten Teppich. Mein handy haben sie zerbrochen, und weggenommen alles was man wegnehmen konnte.

– Sie wussten, dass sie Mediziner sind?

-Natürlich. Ich hatte einen weißen T-Shirt an, “Medizinische Hilfe” steht drauf. Sie haben es mir einfach vom Leibe gerissen, mir blieb nur der weiße Kragen am Hals.

Aleksij Tutov erzählt: Lukjanivka- die berüchtigte Kyiver JVA – wurde mit den Maidanern eingepackt, wie Heringe in der Dose. Aber sie verteilen alle in die unterschiedliche Kammer, damit man nicht zusammen sitzt.

Mit zahlreichen Prellungen und chemischen Verbrennungen kehrt der junge Mann für zwei Monaten in seine Heimatstadt zurück. Danach erwartet ihn erneut das Gericht. Andrij Tutov versucht es weiter, den Leuten in der Robe zu beweisen, dass er ein freiwilliger Mediziner ist und kein Extremist- Teilnehmer der Randale.

Interessant, ob SIE es dann auch unterscheidet-unsere blinde und taube Themis.

Quelle: http://tvi.ua/new/2014/02/11/znak_oklyku_ne_strilyayte_v_chervonyy_khrest

Übersetzt von Marina Bondas

Translated by: Christine Chraibi
Edited by: A. N.
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