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Neues vom Weihnachtsbaum: Es gibt Streit in Paris …

von Anaïs Condomines, Metronews.fr, 27.11.2014

STREIT – In diesem Jahr wurde der traditionell auf dem Vorplatz der Kathedrale Notre-Dame aufgestellte Weihnachtsbaum von Russland gestiftet.

Der König des Waldes macht sich gut auf dem Vorplatz der Kathedrale Notre-Dame. Der traditionelle Weihnachtsbaum, am 22. November aufgestellt, ist in diesem Jahr eine Spende Russlands. „Das Geld der Kirche und die Spenden der Geschäftsleute des Viertels haben nicht ausgereicht“, so der Rektor von Notre-Dame. „Somit haben wir einen Appell an die ausländischen Botschaften geschickt und die russische Botschaft hat am schnellsten reagiert.“

Der Kostenvoranschlag kletterte auf fast 80.000 Euro, Moskau beeilte sich und ließ, binnen vier Stunden, den Weihnachtsbaum quer durch ganz Europa reisen. Ein Geschenk, das niemanden unberührt lässt. In dieser Zeit der Spannungen zwischen Frankreich und Russland wegen der Krise in der Ukraine, und der zwar bestellten, aber nie gelieferten Mistral-Schiffe, grinsen einige hinter den Kulissen bis über beide Ohren. Axel Mouffron, Stadtrat der UMP im Département Côte d’Or, ist so einer.

„Diese Entwicklung“, so der Volksvertreter, „zeigt, genau wie der Eindruck, den die Finanzierung der russischen Banken macht, die Entwicklung der russischen Soft Power. Das ist ein Kunststück für kleines Geld – 80.000 Euros ist bei weitem nicht der Preis, den man für eine Kampagne zahlen müsste, die die internationalen Beziehungen zwischen Frankreich und Russland von ,neutral‘ zu ,positiv‘ drehen.“

Das Bürgermeisteramt wurde nicht gefragt

Doch es gibt auch viele, die die Aktion des russischen Botschafters gutheißen, ohne den Notre Dame „ein Weihnachtsfest ohne Weihnachtsbaum“ hätte verbringen müssen. Sandra Fellous, Zentrumskandidatin bei den Kommunalwahlen 2014 im 9. Arrondissement und Volksvertreterin in der Fondsverwaltung für die Schulen, denkt, dass „der russische Diplomat seine Rolle perfekt gespielt hat“. „Ich kann an diesem Geschenk nichts Verwerfliches finden“, führt sie, befragt von Metronews, weiter aus. „Die Kirche kann von dieser Geste nicht profitierten, die einfach nur die französisch-russischen Beziehungen wieder erwärmt – im Gegenteil: ich finde es absurd, dass das Bürgermeisteramt sich nicht an der Finanzierung beteiligt hat“.

„Uns hat der Rektor nicht gefragt“, verteidigt sich das Bürgermeisteramt. „Hätte man uns gefragt, hätten wir uns den Vorgang angesehen und diese Nachfrage weitergereicht. Doch eine direkte Finanzierung wäre schwierig gewesen, da es sich um eine religiöse Angelegenheit handelt“, präzisiert sie im Rathaus. (A.d.Ü.: Die Finanzierung eines auf dem Grund und Boden einer Kirche stehenden Weihnachtsbaums steht im Widerspruch zum seit 1905 gültigen Gesetz über die Trennung von Kirche und Staat. Diese Trennung gilt als „Grundwert und wesentliches Prinzip der französischen Republik“). Wir sehen hier eine jahreszeitlich bedingte Kontroverse, die im kommenden Jahr wieder aufbrechen könnte. Österreich und die Ukraine wurden bereits für eventuelle Spenden kontaktiert.

Titelbild: Nach dem Spendenaufruf an die ausländischen Botschaften war der russische Botschafter der erste, der sich gemeldet hatte. © Flickr/Munir Squires

Zur Vorgeschichte: Zwei Fliegen mit einer Klappe: Russland bezahlt heuer den Notre-Dame-Weihnachtsbaum

Autorin: Anaïs Condomines

Quelle: Metronews.fr, 27.11.2014

Übersetzung: Euromaidan Press auf Deutsch

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